Tea Glossary

Dieses Tee-Glossar gibt einen Überblick über verschiedene Gefäße und Utensilien zur Zubereitung von Tee, wobei es keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Der Fokus liegt auf japanischer Teekeramik, die ihren Ursprung häufig in der chinesischen Tradition findet.

In der Welt der japanischen Teezeremonie sind die Keramiken mehr als nur Gefäße. Sie sind Botschafter einer reichen Tradition, die Individualität, Sorgfalt und Respekt hochhalten. Jedes handgefertigte Stück trägt eine Erzählung in sich – eine Geschichte von Handwerk, Kunst und kulturellem Erbe.

In meinem Shop ist eine von japanischer Teekeramik inspirierte, wechselnde Auswahl an handgetöpferten Unikaten erhältlich.

 
  • Chasen (茶筅 oder 茶筌) ist die japanische Bezeichnung für den Teebesen, welcher für das Aufschlagen von Matcha verwendet wird. Er wird komplett aus Bambus und in Handarbeit hergestellt, wobei er traditionell mit 70, 80, 100 oder 120 Borsten erhältlich ist. Die Qualität des Chasens ist maßgeblich für den Teegeschmack verantwortlich. Je höher die Anzahl der Borsten, desto feinporiger und cremiger kann der Matcha-Schaum aufgeschlagen werden.

    Bevor der Chasen verwendet wird, sollte er in heißem Wasser einige Minuten eingeweicht werden. Anschließend kann er in einer W- oder M-Bewegung locker in der Matcha-Schale zum Aufschlagen des Tees benutzt werden.

    Zur Reinigung des Matcha-Besens empfiehlt sich das erneute Aufschlagen in warmem, klaren Wasser, sodass sich die Borsten gut säubern lassen.

  • Der Chashaku (茶杓) ist ein Löffel für die Zubereitung von Matcha-Tee in der japanischen Teezeremonie. Er wird verwendet, um den pulverisierten Tee aus dem Teebehälter (Chaki) in die Teeschale (Chawan) zu füllen.

    Der Löffel ist speziell aus Bambus gefertigt und bietet den Vorteil, dass er sich nicht auflädt. So kann das feine Teepulver restlos vom Löffel in die Matchaschale gleiten. Typischerweise ist der Löffel etwa 18 cm lang.

  • Chawan (茶碗) bedeutet wörtlich „Teeschale“ und wird traditionell für die Zubereitung von Matcha in der japanischen Teezeremonie verwendet. Sie gilt dort als eines der wichtigsten Utensilien.

    Es gibt viele verschiedene Formen und Arten der Chawan, die von Herkunftsstilen, Regionen und Brenntechniken beeinflusst werden. Sie ist als Teegefäß in der japanischen Tradition nicht mehr wegzudenken, stammt jedoch ursprünglich aus China. Auf Reisen erwarben japanische Mönche diese neue Form der Teeschale und brachten sie mit nach Japan.

  • Ein Gaiwan (蓋碗) ist eine traditionell chinesische Tasse mit Deckel, welche zum Aufbrühen von Tee verwendet wird. Großblättrige Tees aller Sorten lassen sich in dieser Einhand-Teekanne zubereiten. Wegen seiner leichten Handlichkeit gilt der Gaiwan als treuer Begleiter für die Zubereitung von Tee.

    Lose Teeblätter werden in dem Gefäß frisch und mehrfach aufgegossen, sodass sie ihr vielfältiges Aroma entfalten können. Beim Ausgießen des Tees wird der Deckel einfach schräg gestellt, damit er die Blätter zurückhalten kann. Die Kanne wird an den Seitenrändern und am Deckel mit einer Hand gehalten.

  • Hohin (宝瓶) sind japanische Teekannen ohne Griff, die sich sowohl für Gyokuro, Kabusecha, Sencha als auch Bancha eignen. Sie ähneln in Aussehen und Funktion den Shiboridashi, sind aber oft höher gebaut und verfügen somit über ein größeres Fassungsvermögen. Auch ist die ausgearbeitete, aufgesetzte Tülle mit integriertem Sieb ein optisches Merkmal.

    Da diese Teekannen durch den breiteren Ausguss möglicherweise schneller an Wärme verlieren, empfiehlt sich das mehrfache Brühen kleinerer Mengen.

    Hohin bedeutet auf japanisch wörtlich „Schatzkrug“ und weist auf die Qualität des Tees hin, der in diesen Teekannen aufgebrüht wird.

  • Die Kyusu (急須) ist eine japanische Teekanne, die zum Aufbrühen von losem Tee verwendet wird. Zwar wird der Begriff allgemein als „Teekanne” übersetzt, jedoch sind zumeist Kannen mit einem Seitengriff gemeint.

    Die geläufigsten Kyusu-Typen sind…
    yokode kyusu: Eine Kanne mit Seitengriff.
    ushirode kyusu: Eine Kanne mit Henkel auf der Rückseite, ähnlich der Yixing-Teekanne.
    uwade kyusu: Eine Kanne mit Griff auf der Oberseite.

    Es gibt die Kannen sowohl mit eingearbeiteten Keramik-Teesieben, als auch mit Edelstahl-Teesieben. Teesorten mit sehr feiner Blattstruktur sollten in Kannen mit einem feinteiligen Sieb zubereitet werden. Größere Teeblätter kommen hingegen mit einem gröberen Teesieb gut zurecht.

  • Die Shiboridashi (搾り出し) ist eine japanische Teekanne, welche traditionell zum Aufgießen von Gyokuro und Sencha benutzt wird.

    Als Einhand-Teekanne ist sie in vielen verschiedenen Formen erhältlich. Der erhöhte Seitenrand sowie der Deckelgriff verhindern, dass die Hand mit dem heißen Gefäßkörper in Kontakt kommt.

    Aus Naturton gebrannt und innen oft unglasiert, reagiert der Scherben mit dem Wasser und dem Tee, sodass die einzelnen Aromen hervorgehoben werden. Der lose Tee kann sich frei schwimmend in der Kanne entfalten. Zudem lagern sich die Blätter beim Ausgießen vorteilhaft über das integrierte Sieb, sodass sie sich zum einen selbst filtern und zum anderen eine Extraktion von Geschmacks- und Inhaltsstoffen ermöglichen.

    Auch eine Nutzung von weiteren Teesorten sowie getrockneten Kräutern oder Früchten sind in einer Shiboridashi möglich.

  • Die Yunomi (湯のみ) ist eine japanische Teetasse für den alltäglichen Gebrauch. Im Unterschied zur Chawan, die zum Servieren von Matcha-Tee benutzt wird, kommt die Yunomi für Tees wie Gyokuro, Sencha oder Kukicha zum Einsatz. Sie wird häufig aus Keramik und in zylindrischer Form gefertigt.

    Eine besondere Variante sind die meoto yunomi (夫婦湯呑). Hier handelt es sich um ein Set aus zwei Gefäßen, die zwar ein identisches Muster aufweisen, jedoch über eine unterschiedliche Größe verfügen. Meoto bedeutet auf Deutsch „verheiratetes Paar“. So wird der kleinere Becher der Frau zugedacht, während der größere Becher für den Mann bestimmt ist.